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26. April 2021

Pflege für Angehörige ist ein Vollzeitjob

Wer schon einmal mit Pflege in Berührung gekommen ist, weiß, dass es ein Knochenjob ist. Trifft es dazu noch einen Familienangehörigen verschlimmert sich die Situation zusätzlich. Nicht nur, dass es großes Leid und finanzielle Belastung für den Familienverbund bedeutet, die Pflege eines Angehörigen wird meist von Ehefrauen oder den Töchtern des zu pflegenden geleistet. Pflege ist also, wieder einmal, weiblich. Nur knapp ein Drittel der pflegenden Familienangehörigen ist männlich. Wir haben hierüber schon mehrfach berichtet.

Wird die Pflege eines Angehörigen innerhalb der Familie übernommen, gleicht dies einem Vollzeitjob mit vielen Überstunden. Bis zu 63 Stunden fallen hierfür durchschnittlich an. Wenn wir uns die Altersklasse anschauen, in der Pflege hauptsächlich vorkommt und wer die Pflege übernimmt, fällt auf, dass hier meistens die Ehefrauen den Dienst verrichten. Ein Großteil der anfallenden Arbeitszeit, knapp 50 Stunden pro Woche wird von der Hauptpflegeperson geleistet. Hierunter fallen alle pflegerischen Tätigkeiten. Neben Waschen, den Haushalt schmeißen, Essen zubereiten und helfen, oder einfach nur als Mensch da zu sein füllt den Tag.

Dieser Vollzeitjob hat während des Berufslebens hat nicht nur fatale Folgen für die Altersvorsorge, sondern auch für die Lebensqualität. Wir können nur immer wieder betonen, dass die rechtzeitige Auslagerung des Pflegerisikos auf eine Pflegeversicherung oder ein Pflegetagegeld absolut Sinn macht. Möchten Sie also trotz eines Pflegefalls Ihr Leben so normal wie möglich weiterleben, empfiehlt sich das Gespräch mit einem Experten um einmal berechnen zu lassen was die Auslagerung des Pflegerisikos kostet.

In einer 2017 veröffentlichten Studie der Hans-Böckler-Stiftung wird deutlich, dass Bedarf herrscht und welche Kosten ein Pflegefall verursacht. Gleichzeitig wird erläutert welche Herausforderungen auf die Familie zukommen. Den kompletten Bericht können Sie frei verfügbar herunterladen. (Download hier).

Wo möchten Sie im Pflegefall versorgt werden? Zu Hause oder im Heim?

Diagramm: wer zu Hause pflegt

Bemühen wir die Statistik stellen wir fest, dass über 70 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden. Erstaunlicherweise verzichten über die Hälfte der Haushalte der für die Studie befragten Haushalte auf die Unterstützung eines professionellen Pflegedienstes oder anderweitige Hilfe. In fast zwanzig Prozent der Pflegefälle wird die ganze Arbeit von der Hauptpflegeperson getragen.

Könnte es eventuell daran liegen, dass die Kosten für die professionelle Hilfe nicht getragen werden können? Auch hier vermerken wir, dass es sich lohnt, schon frühzeitig ein entsprechendes Angebot einzuholen um die Kosten auszulagern. Sprechen Sie uns gerne an. Wir helfen Ihnen!

Wir wissen also, dass die Pflege eines Familienangehörigen ein Vollzeitjob ist. In Zeiten der Vollbeschäftigung, immer stressigerer Arbeitszeiten, weniger Freizeit und dauerhafter Erreichbarkeit wird es also fast unmöglich Beruf und Pflegeaufgaben unter einen Hut zu bringen. Es bleibt also nur die Option die Arbeitszeit im Hauptjob zu reduzieren.

Und hier beißt sich die Maus in den Schwanz. Es ist ein Teufelskreis der entsteht. Einerseits möchte man den Angehörigen zu Hilfe eilen, andererseits seinen Hauptjob und das damit verbundene Einkommen nicht reduzieren. Dennoch sind fast 44 Prozent der pflegenden Familienangehörigen in erwerbsfähigem Alter nicht mehr berufstätig. Das ist ein massiver Wert! Wie oben schon erwähnt hat dies auch drastische Auswirkungen auf die eigene Altersvorsorge. Wenn dann noch auf das falsche Pferd der Altersvorsorge gesetzt wird endet es fatal! Dabei bietet sich doch an wenigstens die gesetzliche Pflegezeit in Anspruch zu nehmen. Diese beträgt für zu pflegende Angehörige bis zu 6 Monate. Diese nutzen lediglich sechs Prozent der erwerbstätigen Hauptpflegepersonen.

Belastungen in vielerlei Hinsicht

Alleine bei den anfallenden Pflegekosten für den Bedürftigen bleibt es nicht. Zusätzlich summieren sich weitere erhebliche Aufwendungen. Zuzahlungen für Pflegedienste oder Tagespflege, allgemeine Hilfsmittel und Medikamente, Fahrtkosten und Aufwandsentschädigungen für Helfer oder den Menu- Bringdienst sind zu begleichen. Zu den Pflegebedingten Aufwendungen summieren sich also im Schnitt noch einmal knapp 400 Euro monatlich, die nicht durch die gesetzlichen Sachleistungen gedeckt sind. Selbst das Pflegegeld in Höhe von 125€, welches ein Teil der Pflegebedürftigen erhält kann diese Kosten nicht auffangen und verschlimmert die Situation nur zusätzlich.

Die Leistungen der gesetzlichen Pflege sind leider immer noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen. Zwar erhalten seit Einführung der Pflegegrade deutlich mehr Menschen eine Sachleistung, dennoch verzichten viele Menschen auf die höher finanzierten Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Mit Inanspruchnahme der höheren Leistungen könnte nicht nur das eigene Leben entlastet werden, es kann sich zusätzlich auch noch ein professioneller Pflegedienst um die zu pflegenden kümmern.

In der Politik kocht das Thema ja gerade wieder hoch, dank eines lauten Gesundheitsministers. Ob die Töne allerdings etwas bewirken sei dahingestellt und fraglich. Lobenswert bleibt zu erwähnen, dass 16.000 neue Stellen geschaffen werden sollen. Wie das finanziert werden soll und wer den Job noch machen möchte bleibt aber weiterhin offen. Es liegt an der Politik zu entscheiden, ob die Pflege in Zukunft weiter durch die Familie gelöst werden soll, oder ob der Schwenk hin zu einer vernünftigen und finanzierbaren Lösung durch einen professionellen Pflegedienst gelingt.

Sorgen Sie lieber heute schon vor durch eine Pflegezusatzversicherung oder ein Pflegetagegeld. Es gibt für jeden Haushalt das passende Angebot. Wir sind für Sie da!

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Falk Leibenzeder
Falk Leibenzeder - Versicherungsfachmann seit 2009

Als geprüfter und zugelassener Versicherungsfachmann, Finanzanlagenfachmann und Testamentsvollstrecker biete ich ein breites Feld der Beratung.

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