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23. März 2018

Der schleichende Tod der Lebensversicherung

Vor einigen Wochen war es wieder einmal so weit. Bereits zum 16. Mal ermittelt die Assekurata Rating-Agentur die jährliche Analyse zur Überschussbeteiligung deutscher Lebensversicherer. Insgesamt haben 55 Unternehmen teilgenommen, die gemeinsam über einen Marktanteil von 76 Prozent verfügen.

Um es vorweg zu nehmen: Egal in welchem Produkt oder Tarifgeneration – die Zahlen sind ernüchternd. Die laufende Verzinsung für 2018 ist weiterhin rückläufig um im Schnitt 0,05 Prozentpunkte auf nur noch 2,83 Prozent. Auch wenn sich der Trend etwas verlangsamt hat. 2017 lag das Minus noch bei 0,23 Prozentpunkten.

Interessant zu beobachten ist, dass die Versicherer die Verzinsung der einzelnen Tarife und Produktgenerationen unterschiedlich stark anpassen. Während bei den jüngeren Tarifen und Produkten die Verzinsung gleichmäßig gesunken ist, war bei den älteren Generationen der Rückgang weniger stark zu verzeichnen.

Woran liegt das? Ursache hierfür ist die Tatsache, dass bei der Senkung der laufenden Verzinsung der Garantiezins eine Untergrenze darstellt. Der Garantiezins wurde von den Versicherern vertraglich zugesagt und muss daher über die gesamte Laufzeit eingehalten werden. Vielmehr Spielraum bleibt den Versicherern also nicht.

Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung bei Tarifen und Produkten der alten Generation mit einem garantierten Rechnungszins von 2,75 Prozent und mehr. Die Tarife der jüngeren Generation haben ein entsprechend geringeres Gewicht am Gesamtmarkt, sodass eine Reduzierung der Überschussbeteiligung keine großen Auswirkungen mit sich brächte.

Durchschnittlich bleiben für diese Verträge nur noch 2,47 Prozent, gegenüber dem Vorjahr von 2,61 Prozent übrig. Nach Abzug der Inflation erhält der Sparer also gerade noch eine schwarze Null. Versicherte die Ihren Vertrag bei der Deutschen Ärzteversicherung abgeschlossen haben, erhalten derzeit die höchste laufende Verzinsung von aktuell 3,05 Prozent

Erfreulich zu sehen ist, dass nur noch knapp ein Drittel der Gesellschaften mit einem Marktanteil von knapp 50 Prozent klassische Rentenversicherungen mit dem Höchstrechnungszins anbieten. Tarife die also den Höchstrechnungszins von 0,90 Prozent enthalten sind auf dem Rückzug.

Rückenwind hingegen erhalte die sogenannte „Neue Klassik". Nach 25 anbietenden Versicherungsgesellschaften bieten in der Untersuchung von 2018 bereits 27 Gesellschaften neue Tarife an. Diese kommen auf einen Gesamtmarktanteil von 56,73 Prozent.

Grundlage der „Neuen Klassik" ist die konventionelle Überschusssystematik und dem Ausgleich im Kollektiv und der Zeit. Um der Zeit allerdings Rechnung zu tragen werden Garantien reduziert. Dennoch bleibt das Alleinstellungsmerkmal einer Rentenversicherung aufrechterhalten, denn neben einem garantieren Rückkaufswert erhalten die Sparer zudem eine lebenslang garantierte Mindestrente. Die Bruttobeitragsgarantie werde aber durch den Markt hinweg weniger, oder diese wird an Bedingungen geknüpft. Beispielsweise eine Mindestvertragslaufzeit. Kein einziger Versicherer am Markt bietet noch den vollständigen Erhalt der eingezahlten Beiträge ohne Einschränkung an.

Die meisten Versicherer haben in der Produktlinie der „Neuen Klassik" die laufende Verzinsung aufrechterhalten. Große Unterschiede treten nicht zu Tage, dennoch liegen die bewerteten Tarife der neuen Klassik im Schnitt 0,08 Prozentpunkte unter der alten Tarifgeneration.

Fazit

Wie schon seit Jahren erwähnt und immer wieder darauf hingewiesen müssen sich Bestandskunden auf weiter sinkende Überschüsse und Zinsen einstellen. Selbst der Einstieg und die Entwicklung neuer Produktlinien bringen hier keine Besserung. Auch eine Besserung des allgemeinen Zinsniveaus an den Kapitalmärkten würde keine Entlastung bringen. Wer also unbedingt eine kapitalgebundene Lebens- oder Rentenversicherung abschließen will, sollte sich im Vorfeld gut mit dem Anbieter auseinandersetzen. Hier bestehen große Unterschiede.

Als Versicherungsmakler Emmendingen raten wir aus persönlicher Sicht zum Neuabschluss einer kapitalgedeckten Versicherung ab. Denn Garantien kosten immer Geld oder auch Zinsen beziehungsweise Ihre Rendite. Lesen Sie bitte hierzu auch unseren Blogbeitrag.

Wir beraten Sie gerne in Bezug auf eine renditestarke Kapitalanlage oder Fondspolice. Gerne bewerten wir auch Ihre bestehende Versicherung und geben Ihnen eine Einschätzung was zu tun ist. Für Sie völlig kostenfrei.

In diesem Zuge bietet sich vielleicht auch die Möglichkeit eines professionellen Widerrufs Ihrer alten Police an. Hier gibt es interessante Möglichkeiten aus „Altpapier" Geld zu machen. Sprechen Sie uns an.

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Falk Leibenzeder
Falk Leibenzeder - Versicherungsfachmann seit 2009

Als geprüfter und zugelassener Versicherungsfachmann, Finanzanlagenfachmann und Testamentsvollstrecker biete ich ein breites Feld der Beratung.

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